Ich schreibe Ihnen heute vor allem weil ich Ihnen für diesen Nachmittag am 11. März herzlich danken möchte. Von Ihrer ungewöhnlichen, einen gleich ganz auf das Thema zentrierenden Einstiegsfrage bis zu praktischen Anregungen für den alle betreffenden, seelsorglichen Umgang mit Schwerkranken und Sterbenden blieb nicht nur mir vieles im Gedächtnis hängen. Wenn mich jetzt eine jüngere Mitarbeiterin, sich auf diesen Nachmittag berufend, fragt, ob sie sich ein wenig zu einem Sterbenden, der angesichts der Umstände von Angehörigen nicht mehr besucht werden kann, setzen soll, einfach da sei soll, so ist das ein kleiner Lichtblick und daneben eine Bestätigung, dass Ihre Worte und Ermutigungen etwas bewirkt haben.
Wertvoll finde ich auch neben Ihren Anregungen zum Tun die zum Nicht-Tun, oder besser: gedankliches Nicht-Tun: vorgefasste Meinungen, ja Klischees diese besonders vulnerable Patientengruppe betreffend hintanstellen und jeweils den einzelnen Menschen sehen, mit seiner persönlichen Geschichte, aber eben auch seinen jetzigen Wünschen. Und die müssen nicht unseren Vorstellungen entsprechen.